Der Dienst Meraris betraf die Bretter der Wohnung, ihre Riegel, ihre Säulen, die Fußgestelle, alle ihre Geräte und alle Arbeit daran (s. 4. Mose 3,36).
Wir haben gesehen, daß die Vorhänge der Stiftshütte von Christus sprechen als dem Wort, welches Fleisch wurde und unter uns "zeltete"; und in einer ähnlichen Bedeutung sprach der Herr zu den Juden von dem Tempel Seines Leibes. In Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und wir danken Gott für dieses Wissen. Doch es gibt auch einen anderen Aspekt der Stiftshütte, weil auch wir Gottes Haus sind, über welches Christus als Sohn gestellt ist. Das wird dargestellt in den Brettern der Stiftshütte, welche von den Vorhängen mit ihrer mannigfaltigen Schönheit bedeckt wurden.
Es waren 48 Bretter, aufrecht stehend und zusammengefügt mit Zapfen - hebräisch: Hände. Jedes Brett wurde mit Gold überzogen und ruhte auf zwei silbernen Sockeln, die aus dem Lösegeld hergestellt wurden. Dazu kamen die goldenen Ringe für die Stangen, die alle Bretter zusammenhielten.
So besteht die Gemeinde aus solchen, die persönlich auf dem Zeugnis der Erlösung ruhen und von Gott zu Seiner Wohnstätte zusammengefügt sind, in welcher Seine Herrlichkeit aus den Angesichtern von Menschen leuchtet, gleich dem Gold (1), welches das Akazienholz bedeckt.
Die Stangen aus Akazienholz, die mit demselben Gold überzogen waren und in die goldenen Ringe an den Brettern eingeführt wurden, sprechen von besonderen Gaben, durch die alles zusammengehalten werden soll. Diese benötigen jedoch eine entsprechende Aufnahmebereitschaft bei jedem einzelnen Gläubigen, damit sie wirksam sein können: die "Stangen" hatten keinen Nutzen ohne die "Ringe".
Die vier Säulen - aus Akazienholz und Gold gefertigt und jede auf einem Silbersockel stehend - hatten die Aufgabe, den Vorhang zu tragen, welcher mit goldenen Haken befestigt war. Der Eingang des Zeltes hatte fünf Säulen aus demselben Material, allerdings auf kupfernen Sockeln stehend, während der Vorhang ebenfalls an diesen goldenen Haken hing. Das Tor zum Vorhof war aus einem ähnlichen Vorhang, befestigt durch Silberhaken an vier Säulen aus Akazienholz mit versilberten Kopfstücken. Diese standen, wie die vorigen, auf Kupfersockeln.
Wir werden keine Schwierigkeiten haben, in dem Vorhang, Eingang und Tor, Christus zu sehen als den Weg, auf dem wir Gott nahen. Doch der Vorhang mußte erst zerteilt werden bevor wir tatsächlich zu Gott kommen konnten. Den Vorhang des Tores können wir leicht verstehen als die Versöhnung, weil dieser an silbernen Haken eingehängt wurde. Die vier Säulen, die ihn trugen, sprechen von erprobter und vollkommener Menschheit. Die versilberten Kopfstücke verkünden die über alles herausragende Gnade.
Der Vorhang des Eingangs zum Zelt hing an goldenen Haken, denn Christus, "auferweckt aus den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters", nimmt als "Sohn über sein Haus" solche an, die jetzt Teilhaber sind an der Errettung durch Sein Blut. Deshalb sind die Säulen aus Akazienholz mit Gold überzogen. Aber sie stehen, wie auch die Säulen des Tores, auf kupfernen Sockeln, die von unveränderlicher, beständiger Kraft sprechen.
Der Vorhang zum Allerheiligsten (der, wie wir wissen, zerrissen ist), öffnet den Weg, um Gott zu nahen. Auch dieser hing, befestigt an goldenen Haken, an vier mit Gold überzogenen Säulen. Doch diese standen wieder auf Silbersockeln. Ist das nicht das "Evangelium der Herrlichkeit des Christus", welches uns hier dargestellt wird, in dem wir Gott geoffenbart sehen, weil Er das Bild Gottes ist?
Die Säulen des Hofes standen auf kupfernen Sockeln und waren besetzt mit silbernen Kopfstücken, und die Vorhänge aus feiner Leinwand waren durch silberne Haken daran befestigt. So befähigt uns die Gnade, den Charakter Christi vor dieser Welt hochzuhalten, und wenn wir das tun, ist es die göttliche Kraft, auf der wir stehen. Die Stangen und Seile dienten zur Verstärkung gegen widrige Einflüsse, die auch für unsere eigene Kraft viel zu stark sind.
Der Dienst Meraris hat also mit dem Haus Gottes zu tun, der Gemeinde des lebendigen Gottes. Er ist damit beschäftigt, Christus hochzuhalten als der Weg, auf dem man zu Gott naht und Sein Zeugnis in dieser Welt zu stützen, zu stärken und zu befestigen. Er stellt den Arbeiter dar, so wie Gerson den Fremdling und wie Kehath denjenigen, der sich mit Christus beschäftigt.
Sein Name - Merari, "Bitterkeit" - spricht von dem schmerzlichen Charakter dieses Dienstes, an dem entweder die Selbstliebe zerbrechen oder aber dieser Dienst verlassen wird, um einen Weg zu gehen, der Fleisch und Blut weniger beschwerlich ist.
Leider ist in unsere_n Tagen die Familie Meraris zu einer kleinen Zahl geschrumpft und ihre Arbeit ist sehr schlecht ausgeführt worden. Wer kümmert sich um die Bretter und Stangen, um die Säulen, Pflöcke und Stricke? Wer denkt an Gottes Plan und Vorbild und an alle Einzelheiten der göttlichen Anordnung? Wer möchte eine Arbeit tun von so niedriger Art, die viel kostet aber wenig einbringt? Das Vorbild ist alt und wird sich der Mode der wechselhaften Zeiten nicht anpassen. Es gibt keinen Raum für menschliche Eingriffe um sich selbst darzustellen. Es ist alleine ausdauernde Genauigkeit und fleißiger Gehorsam nötig. Und ist es nicht doch so, daß in der göttlichen Interpretation dieser Bilder der Dienst Meraris die reife Rebe darstellt von dem, was wir in Kehath und Gerson gesehen haben? "Wenn wir einander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist vollendet in uns" (1. Joh. 4,12). Diese Liebe offenbart sich, wenn sie echt ist, im Dienst. Wenn es göttliche Liebe ist, offenbart sie sich im Dienst der übereinstimmt mit dem Vorbild Gottes. Einen "Riegel" an seinen rechten Platz zu bringen, kann das Aufgeben des eigenen Willens gegenüber dem Willen Gottes bedeuten, oder freiwillig anzufassen, was klein ist und es dabei doch nicht für gering zu achten. Es bedeutet aufmerksam auf das Wort Gottes zu hören. Das ist für Ihn kostbarer als viele Dinge, von denen wir dachten, es wären viel größere Opfer. Der Dienst am Hause Gottes muß Ihn zum Meister haben, damit die Dinge nach Seinen Gedanken geschehen und nicht nach unserem Geschmack.
Setzen wir den Dienst Kehaths und Gersons herab, wenn wir den niedrigen und mühevollen Dienst Meraris als ihre Frucht bezeichnen? Nein, denn ohne Kehath kann es keinen Gerson geben und ohne diese beiden keinen wahren Merari. "Der Glaube ist ohne Werke tot" (Jak_ 2,26). Wird der Glaube hier herabgesetzt oder erhöht? Es ist der Glaube, der die Werke zeigen soll. Die Werke sind nicht unabhängig von dem Glauben, so wie die Frucht aus der Wurzel wächst, von der sie versorgt wird und ihr Aussehen erhält. So kommt der Glaube, der absolut nötig ist, zuerst. Dieser Glaube sieht alleine Christus und empfängt von Ihm alle Unterstützung. Und dann werden die Früchte des Glaubens durch die Liebe hervorgebracht, welche der Stamm auf der Wurzel ist. "Der Glaube wirkt durch Liebe". Auf diese Weise ist Gerson die Verbindung zwischen Kehath und Merari.
Wie wichtig ist diese Verbindung! Wie nötig haben wir es, diese Reihenfolge einzuhalten! Zuerst der verherrlichte Christus in der Herrlichkeit. Wir müssen Ihn sehen, einen lebendigen, persönlichen Christus, Der zur Rechten Gottes ist. Vernachlässige diese Wahrheit niemals, übergehe sie nie und sprich niemals gegen sie, als wäre sie unpraktisch. Wenn Merari versagt, dann hole dafür nie Kehath von seiner Arbeit weg. Allein deine Wahrheit muß hoch genug sein, um Christus zu erfassen, einen lebendigen, persönlichen Christus, Der zur Rechten Gottes ist.
Dann wird Gerson, der "Fremdling", die Schönheit seiner Leinwand, seiner Decken und Vorhänge entfalten. Die Antwort der Liebe des Menschen auf die göttliche Liebe wird auch lebendig bleiben. Der Mond reflektiert die Sonne, weil er sich in den Strahlen der Sonne befindet. Unsere Verantwortung wird gemessen an unserer Stellung, und alleine die Gnade, die uns diese geschenkt hat, ist die Kraft um dieser Verantwortung zu entsprechen.
Dann kommt Merari, der "Timotheusdienst" im Hause Gottes. Ohr, Fuß und Hand bezeugen die Kraft des Blutes Christi, durch welches sie erkauft und damit auch für Gott zur Seite gestellt sind. Das lebendige Wasser, das getrunken wird, fließt wieder heraus durch Kanäle, die schon von Gott bereitet sind, damit sie Fruchtbarkeit und Schönheit zu vielen Pflanzen in dem Garten des Herrn bringen und damit der Same weitergetragen wird um viele dürre Orte zu befruchten und die Wüste blühend zu machen wie die Rosen.
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(1) Die "Cherubim der Herrlichkeit", die den Versöhnungsdeckel überschatteten (Hebr. 9,5) sind, wie ich nicht zweifle, der schriftgemäße Schlüssel zur Bedeutung des "Goldes".
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